Jahresthema 2015

Benefiz-Kammerchor-Festival

am 27. Juni um 19 Uhr in St. Aegiedien/Lübeck

Fünf Kammerchöre. 124 Sängerkehlen. Eine rappelvolle Kirche mit zusätzlich gestellten Stühlen und eine Spendensumme von 2.500 €. Von diesen Fakten abgesehen ging es am Samstagabend nicht um Zahlen, sondern um soziales Engagement, um Chöre, die Ihre Kunst vom zartesten Pianissimo bis zum Fortissimo aufs Vortrefflichste zum Klingen brachten– also Chorgesang vom Allerfeinsten!

Unter der Organisation von Hans-Joachim Lustig haben sich gleich fünf einheimische Ensembles zusammengetan, um für den guten Zweck zu singen: der CANTA! – Mädchenchor, der LÜBECKER KAMMERCHOR, das Frauenvokalensemble INTONARE, der Kammerchor VOCAPELLA LÜBECK und der Kammerchor I VOKALISTI. Gemeinsam singen sie zur Unterstützung der Arbeit der TelefonSeelsorge Lübeck. Stadtpräsidentin Schopenhauer, die das Grußwort der verhinderten Schirmherrin des Konzertes Sozialministerin Kristin Ahlheit verliest, betont die unschätzbare Hilfe der 100 ehrenamtlichen Seelsorger, die an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr das Sorgentelefon besetzt hielten und gelungenes bürgerschaftliches Engagement zeigten.

Doch mehr als gelungen, vielmehr bewegend, mal zu Tränen rührend und dann wieder mitreißend ist der Vortrag der Chöre. Mit glockenhellen Stimmen macht der CANTA! – Mädchenchor unter der Leitung von Heidi Becker mit: „Joyfully Sing!“ von Linda Steen Spevacek den schwungvollen, reich beklatschten Auftakt und gibt damit das Motto des Abends vor. Mit gesungenen Psalmen von Felix Mendelssohn Bartholdy werden von dem Lübecker Kammerchor unter Leitung von Andreas Krohn dann sanftere Töne angeschlagen. Zu Herzen gehend das „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“(Psalm 22), das mit kraftvollen und sicheren Stimmen vorgetragen wird. Das Frauenvokalensemble Intonare unter der Leitung von Elena Pavlova führt die ruhige, besinnliche Stimmung fort mit den ergreifend schön und ehrfurchtsvoll gesungenen „Six Choral Songs“ von Sergei Rachmaninov und beendet den ersten Teil des Konzertabends. Nach kurzer Stille brandet großer Beifall auf.

Nach der Pause geht es mit Vocapella unter Leitung von Peter Wolff wieder dynamischer weiter. Hinreißend das „Agnus Dei“ von Urmas Sisak, das mit großer Ausdruckskraft und Sinnlichkeit zu Gehör kam. Das Schlusslicht bildet der 40köpfige Kammerchor I Vocalisti mit seinen überwiegend professionell gebildeten Stimmen unter der schwungvoll –differenzierten Leitung von Hans-Joachim Lustig mit Werken jüngerer Komponisten wie Paul Mealor, Rudolf Mauersberger oder Josu Elberdin. Nahezu zum Heulen schön interpretiert das „Cantate Domino“ des Letztgenannten.

Der wohlverdiente und lang anhaltende Applaus wird zu Recht mit einer Zugabe belohnt. Alle Chöre verteilen sich im Gotteshaus zu einem stimmgewaltig gesungenen Kanon „Da pacem Domine“ von Melchior Franck. Das gab eine Klangfülle, in die man eintauchen möchte- metertief und stundenlang!

Gut zweieinhalb Stunden hat das Konzerterlebnis gedauert, mit einer Pause, in der Getränke und Brezeln verkauft wurden und an Stehtischen vor der Kirche angeregt geplaudert werden konnte. 23 Ehrenamtliche der TelefonSeelsorge haben sich um das Wohl der Gäste und Chöre gekümmert. Das Publikum dankt allen am Schluss mit einem riesigen Applaus.

Das Konzert im Film sehen Sie hier auf Youtube:

Film 1 https://www.youtube.com/watch?t=15&v=pz1JJIrTdKQ
Film 2 https://www.youtube.com/watch?v=6oXcjK0NGSs